Mit ihrer dritten Scheibe haben die Leipziger DIE KOSMONAUTEN so etwas wie ein Rock-Hörspiel inszeniert, das wider Erwarten überhaupt nicht albern anmutet, gleichwohl es inhaltlich eher gewollt witzig und oberflächlich anmutet. "Trucker Punk" ist schlichtweg die fiktive Erzählung von der Entstehung der titelgebenden Stilistik.

Die Band kultiviert dabei nach wie vor ihren recht eigenständigen Sound, der von Geschmacksache bleibenden Genäsel (gemahnt inklusive gerolltem R an die EAV) geprägt wird. Stilstisch bewegt sie sich dabei im Spannungsfeld von - was sonst? - gezügeltem Punk und traditionellen amerikanischen Rock-Spielarten, wobei Bläser und Orgeln zum guten Ton gehören.

Dadurch wird ein Seventies-Porno-Track wie 'Le Moustache' ebenso möglich wie viel Blues, der immer wieder zum Tragen kommt, und krachiger Stoner ('Effis und Pfeffis') einer- sowie hibbeliger Garage Rock andererseits. Ehrlich gesagt wären die narrativen Zwischenparts nicht nötig gewesen, denn sie machen diesen kurzweilig unterhaltsamen Stoff franseliger, als er im Grunde genommen ist. Am Ende hat man nicht nur einmal auf die Uhr geschaut, denn …

FAZIT: … für schlicht rootsige Rockmusik mit Spaßfokus ist "Trucker Punk" zu lang geraten. Ansonsten dürfen sich DIE KOSMONAUTEN aber für ihr Vorhaben auf die Schultern klopfen, einen quasi ostdeutschen Roadmovie mit Märchenonkel-Charakter ersonnen zu haben, denn es ist gelungen. Interludien hin oder her, hier gibt es ein paar sehr gute Songs zu hören.